Die österreichischen Rozengracht erinnern im ersten Moment an Chemical Plant oder Test Dept. in ihren besten Zeiten. Bös-frustrierter Sprechgesang trifft auf eine Bass-Armada im Doppelpack, die Beats sind so knochentrocken wie ein Wüstenabschnitt, auf dem Stahlfässer herumliegen, die malträtiert werden und kraftvoll-schmierige Patterns absondern. Der Titel »New Roze« kommt dreimal in unterschiedlicher Ausführung daher, von schwer metallern-brüchig bis zu ausfransenden Vokaldrahtseilakten, nur zusammengehalten von einem stoischen Bass und einer Feedback-Gitarre, bei der sich die Ausschlagsnadel im roten Bereich festfrisst. Version Nr.2 lässt Fabrikgeräte und Stahlkonstruktionen den Roboter-Pogo tanzen. Und immer genau dann, wenn man versucht ist, zu glauben dass sich so etwas wie Groove ausgeht, kippt das Ganze in perkussive Slow-Motion, die sich ohne weiters mit Stechschrittrhythmus assoziieren lässt – aber nach der Schlacht. Ziemlich gemeines Werk, das. Und ziemlich gut.
Rozengracht
New Roze
Austro Mechana
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