Die CD beginnt gleich mit einem Paukenschlag, oder richtiger gesagt mit mehreren Marimba-Schlägen: »Pattern Transformation« ist eines der ersten Stücke, die Lukas Ligeti – der Sohn von György Ligeti – je komponiert hat. Es setzt sich mit der Polyrhythmik ugandischer Musik auseinander und wird von der ungarischen Aminda Percussion Group großartig umgesetzt. Das Stück mäandert und zieht den Hörer immer mehr in einen Strudel aus Tönen. Ligeti selbst hatte das Stück für unspielbar gehalten. Noch unspielbarer klingt Stück Nr. 2: Ein 14 Minuten langer wilder Eklektizismus: Zwischen westafrikanischen Griot-Traditionen, Jazz und schweren rumänischen Gypsy-Fideln.
»Independence«, für die Wiener Festwochen 2003 komponiert greift die Bezüge des Eröffnungsstückes auf, beginnt tatsächlich mit dem vorhin angesprochenen Paukenschlag und wird dank der souveränen Aminda Percussion Group zuweilen bezaubernd leicht. Insgesamt ist hier keine leicht konsumierbare Musik zu vernehmen, aber wer sich Zeit zum Hinhören nimmt, könnte Teil von Ligetis »Mystery System« werden.