Dass Stefan Moerth aka Stereotyp zur ersten Liga gehört, ist spätestens seit dem »Dub Club Track« zum Jubiläum der Wiener Soundinstitution im Jahr 2000 klar: Dieser jenseits aller Genres angesiedelte absolute Floor Killer – eben auf Basis Dub – arbeitet mit allem, was die computerunterstützte Musikproduktion hergibt: Sounds, brachial, finster und markig, dass man beinahe an Drum&Bass denkt, während es einem schon beim Intro kalt den Rücken runterläuft. Abgerundet wird die Sache durch einen Dub-MC. Nun legt Moerth ein ganzes Album vor, das bezeichnenderweise auch »My Sound« heißt und so alle Ahnungen bezüglich der Prioritäten bestätigt. Auch hier wird großteils mit dubbigem Grundfeeling und einschlägigen MCs gearbeitet, aber die ausgetüftelten Klänge lassen kaum das gemütlich-nette Partygefühl aufkommen, das mit Dub üblicherweise verbunden ist – die Grooves sind immer geprägt von nervösem Gehetztsein und kühler Tüftelei, und eine perfekte Entsprechung zu Moerths graphischer Affinität zu Giger. Bloß der Opener »My Sound« zeigt, dass Moerth wie bei früheren Arbeiten auch gefälliger arbeiten kann. Dafür ist der stilistische Ausreißer »Tell Me« eine Nummer, die House hernimmt, alle darin enthaltene Verzweiflung destilliert und dann mit Breakbeats kombiniert. Insgesamt treffen vor allem zwei Attribute auf diese Platte zu: beeindruckend und cool.
Stereotyp
My Sound
G-Stone
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