Verschmierte, eingetrocknete Blutflecken und eine zerstückelte US-Flagge – Xinlisupreme haben sich viel vorgenommen, wie dem Presseinfo zu entnehmen ist. Zu dritt arbeiten sie im Süd-Westen Japans am Wake-Up Call, der musikalisch überzeugen muss, denn dem gängigen Prozedere der Musikindustrie (Interviews, Pressefotos, Konzerte) verweigern sie sich. Social and political change also via Drumcomputer, verzerrten Keyboards (ev. auch Gitarre) und sehr reduzierten Gesangsparts? »Murder License« scheint auf den ersten Blick als Noise-Arbeit klassifiziert werden zu wollen – v.a. der gleichnamige Track und »Sakae«. »Front Of You« schlängelt sich entlang der Basslinie, die aus einem Computerspiel stammen könnte, während eine monotone Stimme den Titel wiederholt. Ab »I.T.D.O.O.M.« wird’s wesentlich ruhiger – reduziert auf sphärische Keyboardklänge. Die siebenminütige Kurve kratzt »Count Down« – das gegen Schluss in eine fast kitschige Keyboard-Melodie führt -, schnell noch ein Noisebreak und mit »Nameless Song« die Versöhnung. Xinlisupreme sollen sich bitte in Zukunft auch einen Dreck um Businessangelenheiten scheren und an ihrem albtraumzerbrechenden Soundtrack arbeiten – denn wer versunken ist, der brennt nicht mehr.
Xinlisupreme
Murder License EP
FatCat Splinter Series
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