»When you make music you play« ist eine dieser autoreferentiellen Songzeilen, die gleich die »Philosophy« (Songtitel) einer ganzen Ära mitnimmt. Bei Simon Reynolds ist das einmal die Zeit der »John Peel bands«, Family Fodder war eine davon. Verspielt und gebildet, exzentrisch und unprätentiös. Diesem Eklektizismus entspringen Alben wie das soeben (samt Bonusmaterial) wiederveröffentlichte »Monkey Banana Kitchen« aus 1980, das von PIL-, Pop Group- und Slits-Dub über The Passage- und This Heat-Experiment bis (belgischen) Honeymoon Killers-Twee-Punk sämtliche Spielarten der Zeit miteinander verheiratet. Das bis heute nicht so recht von allen verstandene Geheimnis der Affirmation siegt hier auf ganz hörbare Weise einmal mehr über unseren zeitgenössischen »Haben ihren ganz eigenen Sound gefunden«-Schwachsinn. Die Family, auch personell ein permanentes System der Öffnungen und Schließungen, zeugte mit »Monkey Banana Kitchen« ein ausgeklügeltes Kunstalbum, das permanent an die Randbezirke von Pop und Alternative Music manövriert, ohne dabei in seine einzelnen Bauteile zu zerfallen. Und tatsächlich ist der Kitt, der all das zusammenhält, das Spiel – »that often downlplayed side of postpunk based in not taking anything seriously« (Reynolds).
Family Fodder in Originalbesetzung von 1981 im Mai 2014 auf Tour durch die Schweiz, Frankreich und Deutschland: http://www.staubgold.com/en/news/