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Low Frequency Orchestra & Wolfgang Mitterer

»Mole«

Chmafu

Als wär’s irgendwo unter der Meeresoberfläche. Auch wenn der Titel dieser CD eher einen Ûberblick von oben suggeriert, driftet »Mole« in mikrotonalen Wassern mit jeder Menge Tiefgang. Diese Konstellation an MusikerInnen hat es in sich, man ist geneigt, von einem »Best of« österreichischer Improvisateure zu sprechen, als da wären Angélica Castelló, Maja Osojnik, Thomas Grill, Matija Schellander, Herwig Neugebauer, Mathias Koch und Wolfgang Mitterer. Als Ausgangsmaterial für »Mole« diente eine Aufnahme des LFO im Wiener Radiokulturhaus, die dann Stück für Stück erweitert, rearrangiert und bearbeitet wurde. Zusätzlich steuern die LFO-Mitglieder »Slugs« benannte Klangminiaturen bei. Diese »Slugs« kartografieren jene Parameter, die dann im gut 30-minütigen Titelstück miteinander kollidieren. »Mole« ist ein Statement über die permanente Fortschreibung von Musik, darüber, wie Grundthemen ständig ineinander fließen. Würden LFO Dub machen, würde man Versions dazu sagen. Verstörende Feedbackpassagen, Melodiefragmente, konkrete Geräusche, im Raum stehen gelassene Restbestände des Akustischen, verfremdete Stimmen, geisterhafte Orgeln: »Mole« ist psychoaktives Driften zwischen hörbar gemachter Stille und klar getimter Eruption.

Home / Rezensionen

Text
Heinrich Deisl

Veröffentlichung
18.04.2011

Schlagwörter

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