Ein kleines, verrauchtes Zimmer inmitten fast unbegrenzter Weite, Intimität und Nähe irgendwo in Mitten einer dämmrigen Soundscape. Was Mimi Secue hier auf ihrer zweiten CD zustande bringen, ward hierzulande noch nicht gehört. Inspiriert durchaus auch von elektroakustischer Musik adaptieren sie die vor allem in Wien omnipräsenten schwebenden Klanglandschaften für eine große, aus dem Rock kommende Besetzung. Gitarren, Bass, Schlagzeug treffen auf Cello und Vibraphon, gelegentlich gesellen sich noch Keyboards oder ein Akkordeon dazu. Mimi Secue legen Wert darauf, als Kollektiv rezipiert zu werden und klingen auch genau so. Geschlossen, alles in sich stimmig nämlich.
Sehr reduzierte Musik schafft hier wunderschöne Stimmungen, meist repetitive Muster, lange ausgedehnte Songs, die schüchtern ihre Stimme erheben, aber dabei nie laut werden. Auch die Vocals funktionieren in diesem Sinne, sie sind meist als zusätzliches zu sehen, Linien, die gelegt werden und zu Fluchtlinien werden. Irgendwo ins Weite Reich der Assoziationen führend. Melancholie als Zustand der Zurückgezogenheit, aus dem man Kraft schöpft, Ausgeglichenheit, sind bestimmende Parameter. Nur wer hoffnungslos der »Spaßgesellschaft« verfallen ist, wird das nicht verstehen und »traurig« dazu sagen, jeder andere muss es einfach lieben! Der Referenzgenerator würde auf Anfrage »Constellation« und »Kranky« dazu sagen, auch »LOW« wäre zu hören.
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Mimi Secue
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