Eine schwedische Boy Band und englischer Rock. Nach zu vielen Parodien, mit denen ich mich heute morgen auseinandersetzen musste, bin ich zumindest froh, so etwas zu hören. In gewisser Weise ist es ein weiterer Remix, nur dass alles von dieser Band ist. The Beatles und eine bunt zusammengewürfelte Gesellschaft mit Angus Young, Can, Jeff Beck oder Peter Frampton treffen auf die Stooges, also hundert Prozent 60er-Rock-Charts, wobei aber große Sorgfalt auf Aufnahme, Mix und Produktion verwendet wurde. Sollten Sie im Radio zufällig eine Nummer der Whyte Seeds hören, würden Sie nie erraten, wer das ist, Sie würden eher auf einen unveröffentlichten Track aus dem »Rock’n???Roll Circus« oder auf irgendeine Band aus den Jahren 1966 bis 71 tippen. Mich amüsiert immer, ernsthafte Techniker an der Gitarre zu hören, die versuchen, den Sound von Leuten einzufangen, die seinerzeit kaum einen Akkord getroffen haben. Und es macht natürlich nur Spaß, weil mir diese Aufnahme vorgelegt wurde. Ihnen würde ich jedoch nicht den Rat geben, gleich in das nächste Geschäft zu laufen und dieses Album zu kaufen, da es mindestens tausend Originalaufnahmen gibt, die vorher noch anzuhören wären. Wenn wir aber schon dabei sind, was ist eigentlich aus den Black Crows, den Lords of the New Church oder Adam (und seinen Ants) geworden?
Whyte Seeds
Memories of Enemies
Stockholm Records
Text
Friederike Kulcsar (Übersetzung), Noël Akchoté
Veröffentlichung
08.03.2004
Schlagwörter
57
Stockholm Records
Whyte Seeds
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