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MAIIJA

»I am«

Noise Appeal Records

»I am« von MAIIJA, erschienen auf Noise Appeal Records, ist nicht nur das erste Album unter ihrem neuen Pseudonym – zuvor veröffentlichte sie unter ihrem Klarnamen Marilies Jagsch –, es ist auch ihre erste Veröffentlichung seit 2010. Für die neue Scheibe holte sich die ursprünglich aus Linz stammende Musikerin Produzent und Hearts-Hearts-Bandmitglied Peter Paul Aufreiter mit ins Boot. Dieser unterstütze sie, wie sie sagt, dabei, Träume umzusetzen, von denen sie gar nicht so genau wusste, dass sie sie hatte. Zwar gesellt sich »I am« musikalisch zu MAIIJAs vorherigen Veröffentlichungen, man merkt ihr die Zusammenarbeit mit Aufreiter jedoch an neuen Elementen, wie z. B. dem Einsatz von Synths, an. Die gemeinsam geschaffenen Kompositionen ergänzen die lyrischen Fähigkeiten von Jagsch und sorgen für ein Gesamtkonstrukt, das sich wahnsinnig gut in einem Stück durchhören lässt und die Zuhörer*innen mit in eine Gedankenwelt nimmt. In wessen? Das kommt auf die Hörer*innen selbst an. Den Klappentext der CD zieren u. a. folgende Sätze: »I am not who you think I am. I could be anyone. My existence depends on your vision.« Ergänzt wird diese so wenig selbstbezogene Version von »I am« mit einem mysteriös anmutenden Cover-Foto. Auch wenn es Jagschs erstes Album ist, auf dem sie selbst das Cover ziert, ist ihr Gesicht doch nicht zu erkennen, es ist versteckt und wirkt austauschbar. Auf den ersten Blick auch etwas versteckt wirkt die Message hinter den elf Songs. Handelt das Album nun von einer toxischen Beziehung mit einer vergangenen Liebe, mit sich selbst oder mit unserem Gesellschaftssystem? Antworten darauf gibt MAIIJA im skug Interview. Sehr offensichtlich wiederum ist, dass in MAIIJA eine ganze Menge Marilies Jagsch steckt, und sie hat nichts von dem verloren, warum sie von der Presse einst als »Österreichs interessanteste Stimme im Indie-Sektor« bezeichnet wurde. Abschließend bleibt zu sagen, dass »I am« ein sehr schönes Album geworden ist. Die elf Songs dieser Platte geben den Hörer*innen die Möglichkeit, den vielen verschiedenen lyrischen Ichs in sich Ausdruck zu verleihen und durch eigene Interpretation Teil des Kunstwerks zu werden. Überzeugen kann man sich davon beim Release-Konzert im ORF RadioKulturhaus, das aufgrund einer Erkrankung vom 15. September auf den 27. Oktober 2023 verschoben wurde.

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