Nähern wir uns dem Werk zunächst von der semantischen Seite. Gleich neben dem Namen Jan Jelinek steht folgendes: loop-finding-jazz-records. Wenn wir die Reihenfolge der einzelnen Wörter berücksichtigen, erhalten wir eine interessante Definition der Arbeit des Künstlers. Ein Loop findet Jazzplatten? Ähnlich einem Sampler, der nur Jazzplatten speichert? Die nächste Überlegung wäre dann jedenfalls: Aus der Tatsache, dass die Loops von Jazzplatten stammen, lässt sich nicht zwangsläufig ableiten, dass damit und daraus »mehr Jazz« gemacht wird. Tatsächlich ist »loop-finding-jazz-records« eine gelooptes Album, das mehr Wert auf Ambiance legt als auf eine echte Entwicklung, das mehr auf Details achtet als auf ein Weg und in dem Stimmungsbilder wichtiger sind als irgendwelche Statements. Es ist schön, und dabei elektronisch, falls das beim Einordnen hilft. Und um ein allerletztes Mal auf den Jazz Bezug zu nehmen, könnte man auch sagen, dass man es mit reduzierten Grooves zu tun hat, maßgeschneidert für eine andere Ästhetik. Dazu noch ein Hauch Neunziger, aber warum auch nicht.
Jan Jelinek
loop-finding-jazz-records
~scape/EFA
Text
Friederike Kulcsar (Übersetzung), Noël Akchoté
Veröffentlichung
12.09.2003
Schlagwörter
~scape/EFA
Jan Jelinek
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