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Jim Hall

Live!

Verve Reissues

Ein außerordentliches Vergnügen, eine freudige Überraschung und Kunst in höchster Vollendung. Oder: Als Jazz noch eine Möglichkeit darstellte, in unserer lauten, lärmenden Welt bewusst wahrzunehmen, wie die Zeit fortschreitet. Wieder einmal beweist Gitarrist und Mentor Jim Hall mit seinem schier überirdischen Spiel, dass er – neben Derek Bailey, Fred Frith und Keith Rowe – den modernen Jazzgitarrenstil erfunden hat. Bei diesem Auftritt im Jahr 1975 mit seinem Trio in einem kleinen Club in Toronto konzentriert er sich auch inmitten der lauten Gäste ausschließlich aufs Spielen. Jazz scheint immer dann am besten gewesen zu sein, wenn niemand sich was daraus machte. Club-Aufnahme bedeutet in diesem Zusammenhang also uneingeschränkte Freiheit, die aber natürlich auch nicht aus dem Nichts kommt. Der weiche, warme Sound des kleinen Verstärkers und eine Akustik, als ob man sich inmitten der Band befinden würde, verleihen diesem Album seinen speziellen Charakter. Jim Hall formt das Trio zu einem eigenständigen Klangkörper, er selbst wechselt von komplexen Akkorden zu sparsamen melodischen Linien oder vom rhythmischen Spiel zu impulsiven Attacken. Eine Jazzaufnahme, wie sie sein sollte und auf einem Niveau, das nichts zu wünschen übrig lässt. Welcome again!

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