Wenn man Brian Wilson in den letzten 15 oder 20 Jahren gesehen hat, verspürte man
angesichts der verwirrten Statements oft mehr Mitleid als Ehrfurcht. Als dann die Ankündigung einer Solotour durch die Gazetten ging, glaubte niemand so recht an die Umsetzung. Bis die Jubelmeldungen aus Japan eintrafen und bis diese Konzerte im Roxy folgten. Brian Wilson hat den Beach Boys Sound im Kopf und es ist gut, daß niemand das ändern kann. Hier spielt nicht die Unterhaltungsmaschine Mick Love (vulgo »die Beach Boys gehören jetzt mir allein und ich melke sie solange es geht«) diese Songpretiosen, sondern das gebrochene Herz Brian Wilson, der seine Trauer nun durch Abgeklärtheit dämpft. Durch minimale Änderungen wird dann »Surfer Girl« auf einmal zu einem elegischen Nachruf, verlorene Juwelen wie »Back Home« glänzen neu und bei den Pet Sounds Songs gehen mir sowieso die Jubelworte aus. Dazu kommt noch der geniale Kontrast zwischen Brians brüchiger Stimme und den Engelsharmonien. Diese Musik wünsche ich mir im Himmel.
Erhältlich bei: www.brianwilson.com
Brian Wilson
Live At The Roxy
Brimel
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