Die Manic Street Preachers sind ohne Zweifel eine der kraftvollsten Bands der Gegenwart.
Epische wie elegische Kompositionen, oftmals orchestral verziert und getragen von sozialem Pathos sind das strahlende Gütesiegel der drei Mannen aus Wales: Working-Class-Romantiker mit Sinn für Kunst und Kitsch. Einziges Manko: ihre bisherigen Studio- Produktionen. Zwar schufen sie zeit ihres Bestehens eine Vielzahl an meisterlichen Songs, nie aber Alben von stringenter Qualität: Die Spannweite zwischen Originalität und Austauschbarkeit hätte größer nicht sein können. Mit ihrem jüngsten Streich »Lifeblood« haben sie diese leidige Kontinuität nun (zumindest vorübergehend) durchbrochen. Nachdem sie sich krisengeschüttelt auf dem letzten Album »Know Your Enemy« (2001) ihrer Punk-Herkunft versicherten, präsentieren sie mit den 12 neuen Stücken, angespornt durch ein spürbar wiedererstarktes Selbstverständnis, ihre definitiv poppigste und stilsicherste Materialsammlung – mit der ersten Singleauskoppelung »The Love of Richard Nixon« ist dem Trio zudem eine ganz und gar tanzbare Nummer gelungen. Paradox nur, dass ausgerechnet ihrem überzeugendsten Werk markante Höhepunkte fehlen.