Scott McCaughey ist ein Mann, dessen Wortschatz das Wort Langeweile nicht kennt. Wenn er nicht gerade als Sideman von REM um die Welt tourt oder im Studio werkt, für Robyn Hitchcock den Bass bedient oder seiner Zweitberufung als Maler nachgeht, dann steckt er in einem Studio in Portland, Seattle oder Oregon und nimmt mit Freunden Songs für The Minus 5, sein Herzensprojekt, auf. »Killingsworth« ist ungefähr das 13. Album dieser nicht endenden Schaffenswut und erstmals lässt er die Ausflüge ins Bubenfach Gitarrenexperimente sein und widmet sich ganz dem Midtemposong. Jetzt ist McCaughey einer, der auch aus Gebrauchsanleitungen Songs basteln kann und diese Meisterschaft legt er hier an den Tag. Peter Buck und andere aus dem einschlägigen Freundeskreis helfen aus, wo es notwendig ist und so schafft einer, dem man es nicht mehr ganz zugetraut hätte, doch noch ein Album voller homogener erwachsener Songs, die die Wehleidigkeit souverän umschiffen.