Mit dieser VÖ hat sich das Wiener Veranstalter-, Label- und Musikertrio Benedikt Guschlbauer/ Clemens Hausch/Gerald Krist aka Moozak ein Denkmal gesetzt. Halten wir das unprätentiös fest. Sich ausschließlich am Brand-Synthesizer zu vergehen, ist eine reife Leistung, Aufnahmen, auf denen nur dieser »legendäre« Synthesizer-Prototyp zu hören ist, kann man an einer Hand abzählen.
Moozak weichen der geschichtsmächtigen Stolperfalle elegant aus, den Synth auf aktuelle Bedürfnisse zu regeln, sondern liefern glaubwürdiges Rückspiegelhören ab: Repetetive Beats verirren sich nicht auf »Kabelbrand«, aus heutiger Perspektive könnte man Ambient dazu sagen. Fast möchte man meinen, eine nun gehobenen 1960er-Jahre-Elektronikperle vorgesetzt zu bekommen. Gut, an dem von Christoph Amann gemischten Sound sollen wir »Kabelbrand« als eines der unsrigen, heutigen erkennen.
Dazu finden sich auf der CD mit der Klangstudie »Tryptich« (1970) und dem Ballett »Ilian4« (1974) zwei originale, bisher unveröffentlichte Brand-Stücke. »Kabelbrand« ist eine Art akustische Gebrauchsanweisung für den Brand’schen Synthesizer. Wer sich für historische Electronica interessiert, kommt hier voll auf seine Kosten. Für die anderen wird’s schwierig …