HipHop ohne Scheuklappen von einem Kanadier aus Mississippi, rockt erst mal flott drauf los, immer schön gradeaus mit den wilden Bläsern. Wird dann aber sofort nuancierter und dosierter. Wenn nicht der einseitige Schmarrn so dominieren würde, könnte man sagen, klassischer HipHop. Keine Musikrichtung wird hier bei den Samples bevorzugt, alles geht, Jazz, Rock, Folk, Electro, Klassik. Flöten kommen gern vor, oder? Die Nummern haben eine songartige Dynamik, auch wenn nur gerappt wird – was musiktechnisch betrachtet die Monotonie vieler anderer Platten verhindert, die sich einstellt, wenn die ganze Zeit einer seine Reime rollen lässt, die Beats überproduziert und die Präsentation einförmig sind. Noah Brickley hat aber auch schon ein Album hinter sich und seine Anfänge mit Spielzeuginstrumenten gemacht. Vielleicht hat er so die Möglichkeiten der Vielseitigkeit schätzen gelernt, aber auch erkannt, dass nicht alles superclean ausproduziert werden muss. Nach der ersten Hälfte, die sozusagen einfach originell solid ist, wird die zweite Hälfte etwas experimenteller.
Noah23
»Jupiter Sagitarius«
2nd Records
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