All jenen, die »Jetlag Dreams« nach dem ersten Hördurchlauf den Kitsch-Stempel aufdrücken, um die Sache damit als erledigt zu betrachten, sei gesagt: Hierbei handelt es sich um einen Irrtum. Departure Lounge machen Pop. Wunderschönen, in slow-motion aus den Lautsprechern perlenden Pop. Sieben in sich ruhende, melodische, von innen her wärmende Tracks lang. Auf Gesang wird verzichtet, meist dominieren einfache, klare Piano-Läufe; weich eingebettet in akustischen Double-Bass, getragen von orchestralen Drums und wahlweise durch Gitarren, Synthies, Harmonica, Xylophon und Hammondorgel veredelt, verleihen sie den meisten Stücken eine leicht melancholische Grundstimmung. Auf ihrer Website beschreibt die Band ihr zweites Full-length-Album als »Slow-Motion-Soundtrack zu einem filmischen Transatlantik-Reisebericht«. Sehr treffend ausgedrückt; die Kopfhörer aufgesetzt, sehe ich mich an Bord des am Cover abgebildeten Learjets in Zeitlupe in den Sonnenuntergang abheben und schaumgebremst durch rosa Wolken hindurch Richtung Sternenhimmel gleiten. Moment, also doch Kitsch? Ja, schon, aber eben wirklich guter.
Departure Lounge
Jetlag Dreams
Bella Union
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