Chicago und kein Ende. Seit mehreren Jahren versorgt nun Amerikas Musikhauptstadt im Mittleren Westen den Rest der Welt mit einer Melange aus Americana-Beständigkeit, Experimentierfreudigkeit und seiner Verwurzelung im Jazz. Die billigen Wohnungsmieten Anfang der Neunziger ließen unweit der Universität im Wicker Park-Viertel eine Szene entstehen, die unter dem ständigen Austausch der Rollen als Produzenten, Konsumenten oder Kritiker ein musikalisches Niveau erreichte, dass die Zappeligkeit und Lautstärke des Downtown-New York der 80er besänftigte und sie mit einer großen Portion uramerikanischer Suche nach dem wahren, inneren Ort in der Welt to be anreicherte. Dass diese Stadt schon seit »Sun Ra?s Arkestra« in den späten 50ern genug inner- und extraterrestische Erfahrungen gesammelt haben muss, dokumentiert eine Compilation auf der neben Free-/Improv-Klängen von Slam! und dem Chicago Underground Duo der Bogen zu Sam Prekop(Sea & the Cake/ Ex-Shrimpboat), Bobby Conn und Pullman gespannt wird. Mit dabei ist klarerweise auch Jim O?Rourke, der wesentlich an dem Zustandekommen der beiden Cds beteiligt war und ebenso wie der Neo-Chicagoer und Ex-Melbourner Mick Turner ( Dirty Three) ein wunderschönes Gitarren-Loop-Mantra ablieferte. Wenn man auch noch ein ganzes Dutzend von Compilations zusammenstellen müsste, um einen Überblick über das kreative Output dieser Szene zu bekommen, ist »Chicago 2018 . . . It?s gonna change« eine gute Möglichkeit dort einzusteigen.
Chicago 2018
. . . It?s gonna change
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