Einklinken ins Fiendland! Modemtöne schrillen und nach ein paar Takten krakeelt die wohlbekannte Stimme von Nik Fiend durch die Boxen. ASF sind nach sechs Jahren back from the grave. Im Jahr 22 ihres Bestehens geben sich die Fiends genauso zeitunangepasst wie eh und je: Das neue Elaborat des Ehepaars Fiend füllt jene Lücke, die nach der Reaktivierung der 80er durch Electroclash an Restbeständen von Wave und Gothic übrig war. ASF sind in einer derart Spiellaune, dass sämtliche Zombies zum Headbanging ansetzen und die Erde bebt. ASFs Comichaft-trashiges Universum ist nach wie vor gespickt mit spooky Electro-Rock’n’Roll Marke The Cramps, Nik Fiend ist der intergalaktischer Verschnitt von »Nosferatu«, die blubbendern Beats sind aktueller den je und eigentlich war der Gesang bei ASF immer schon die bewusst britisch gehaltene, Gothic-geerdete Referenz zu Alan Vega. Bei »Kiss Arse« werden in elfeinhalb Minuten sämtliche Improvisationsregister gezogen, um einen Mindtrip von »urban angst« der Extragüte zu evozieren. »Information Overload« ist eine in Musik gefasste Vision moderner Kommunikationszusammenhänge, die zwischen durchbranntem Hirn und Ûberwachung (davon gibt es ja mittlerweile reichlich in GB) pendelt und so die meist schwer unterschätzte soziopolitische Komponente in der Musik von Alien Sex Fiend untermauert. Und mit »Baby« knallen ASF sowieso einmal mehr den Legionen an geschichts- und gesichtslosen Jungspunden einen zwingenden Clubhit hin. Faster ASF, dance, dance, dance.