Ein Meilenstein weiblichen Songwriterpops in der dekonstruktiven Chicago-/Louisville-Mühle. Weltschmerz der Appalachen. Coffee-Shop-Feminismus. Kratzige Epik des New Instrumentalism. Forsche Intimität des New Folk. Hier bringt Tara Jane auf einen sagenhaften Nenner, was vorher unvereinbar schien: Traditionellstes stimmorientiertes Liederschmieden mit dessen über ein Jahrzehnt betriebener Zerstörung im reinen Klangbad. Kam alles was die Lady nach ihrer szenebildenden Band Rodan einspielte (Retsin, Sonora Pine, Solodebut »Peregrine«) recht verhuscht daher, schmeckt man hier jeden Seelentropfen, der in diesem epochalem Album steckt. Prince-Style bis auf einige Gäste (Rachel?s!, Ida!) komplett selbst auf neun Instrumenten (Daumenpiano, Banjo und eine schmerzzerrissene Melodica) eingespielt, liefert sie mit zielsicherer, zartherber Stimme eine Generationsablöse. Ohne Abstriche genau das: Suzanne Vega für die Post-Rock-Generation. Weint vor Freude!
Tara Jane O'Neill
In the Sun Lines
Quarterstick
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