Das Wiener Label Jazzwerkstatt Records hat zuletzt überwiegend großartige CDs veröffentlicht. Das Debüt des niederösterreichischen Drummers Hubert Bründlmayer reiht sich hier nahtlos ein, im »Falter« gab’s dafür sogar eine Platzierung in den Jahrescharts und auch sonst sparte die Fachwelt nicht mit Lob, obwohl mitunter doch sehr reserviert und mit einer fast klinische Geste. Da ist etwa von »instrumentaler Finesse«, »Komplexität der Kompositionen« oder »Anreicherung mit Elementen aus anderen Spielformen« die Rede, als wäre »Hornhub« die Formel für einen neuen Dispersionslack. Womöglich ist das auch inspiriert vom blaß-bleichen Pressegetexte (»spannende und abwechslungsreiche Musik« sei das, so the artist’s website), aber es trifft natürlich nicht den Kern. »Hornhub« ist gut und geil und hörenswert deswegen, weil es ganz einfach fette Musik ist. Bründlmayer und seine Mannen, die zwar durchaus komplex und introvertiert an die Sache gehen können, legen in den entspannteren und groovigeren Stücken richtig fein los, bewegen sich dabei so selbstverständlich wie Fische im Wasser im großen Jazzgehege zwischen Hardbop und Deepjazz. Natürlich bleibt man ziemlich brav innerhalb der Genrespielregeln, natürlich ist auch das Traditionalismus, selbst wenn es streckenweise eher rockt als jazzt (schön hörbar z. B. auf »just closer«), aber all das ist gerne verziehen bzw. läppisch, weil »Hornhub« ganz einfach funktioniert. Ein Heidenspaß, sich hier durchzuhören. Man wünscht sich sofort und auf der Stelle, einem Live-Gig der sechs Herren beizuwohnen. So wird es gemacht! So ist es gut!Neben Bründlmayer an den Drums brillieren Georg Buxhofer, Bass, Bastian Stein, Trompete, Alex Löwenstein, Altsaxophon, Sebastian Zillner, Tenor-Saxophone, und Georg Schrattenholzer an der Posaune.
Hubert Bründlmayer
»Hornhub«
Jazzwerkstatt Records
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