Louie Austen und Mario Neugebauer, die Herren aus dem Wiener Boxclub, zeigen, wie nah das Harte (hört nochmal in ihr verstörendes Debütalbum »Consequences« rein) und das Zarte beieinander liegen. Diesmal nicht im defekte Beats meets Vegas-Mix, sondern die volle Breitwand-House-Barry White-Abteilung. Gigantisch.
Der Film im Kopf, den dieser Track evoziert, der könnte sich ungefähr so anhören: Joe alias Josef (Louie), ein alternder Wiener Ex-Zuhälter, hat in den USA den Sprung von der Kleinkriminalität ins Alleinunterhalter-Business geschafft. Singt in winzigen, sleazy Clubs, wo er aber immerhin ehrliches Geld verdient. Gerade in New York in einer schummrigen Kaschemme on stage, erfährt er, dass seine Ex-Freundin, eine alternde Prostituierte, die sich auch schon aus dem Geschäft zurückziehen wollte, in Wien ermordet wurde. Joe kehrt in die Donaumetropole zurück, um die Bluttat zu rächen. Alte, begrabene Emotionen tauchen wieder auf. Unser Protagonist muss erneut in die Szene eintauchen und stößt dort auf Franzi, den schicken jungen Angeber-Ganoven (Mario N.), der den Gürtel kontrollieren will. Viele Menschen sterben, bis Joe und Franzi aufeinandertreffen. Ein Showdown wie ein Wiener Italowestern. Schüsse peitschen. Während Franzi am Ende tot auf dem Asphalt liegt, taumelt der angeschossene Joe über den Gürtel. Polizeisirenen in der Ferne, ein gigantischer Sonnenaufgang in Cinemascope und über die Schlusstitel ertönt dieser Song: »I am hoping«.
Check out: Louie Austen Text/Interview