Der Text im Booklet versucht mir den Songwriter Donovan Quinn als »white trash kid« zu verkaufen, von einer alleinerziehenden Mutter großgezogen, doch trotz ärmlicher Bedingungen literaturaffin bis in die Zehenspitzen, durchtränkt vor allem mit »20th century americana«. Das klingt ein wenig nach der nächsten großen Hoffnung am Songwriter-Himmel, ja, es scheinen ihm die Songs geradezu aus dem Ärmel zu tropfen. Aber von Hoffnung kann nicht wirklich die Rede sein, »Honky Tonk Medusa« ist der sechste Longplayer in zehn Jahren – und die Spatzen pfeifen diesen Geheimtipp noch immer nicht von den Dächern. Auch beim zweiten und dritten Durchhören bleiben diese ansonsten braven, brav stimmigen Folksongs nicht wirklich hängen. Im besten Fall eine Sympathiegeschichte, im schlimmsten Fall mindestens zwei Schubladen zu weit weg von wirklich originellem, eigenständigem Songwriting.
Donovan Quinn
»Honky Tonk Medusa«
Northern Spy Records
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