hodja_wearethehereandnow
Hodja

»We Are The Here And Now«

Noisolution

»We Are The Here And Now« ist im Falle der Mannen Tenboi Levinson (Gitarre) und F. W. Smolls (Schlagzeug) rund um den dynamischen Bühnenexzentriker Gamiel Stone aka Angeryman ein mehr als untertriebenes Statement. Wer die Wucht und Intensität der Combo schon einmal live erleben konnte, wird hier vorbehaltlos zustimmen. Auch das Cover-Artwork des dänischen Künstlers Jenz Koudahl für das neue Album verbildlicht das Universum und die Mission von Hodja hervorragend. Expressiv, roh, räudig, schweißtreibend. Mit dem mittlerweile vierten Longplayer der Band mit Hauptquartier in Dänemark führen sie ihre eigenwillige, schwere, intensive Version von Garageblues fort, getuned mit unterschiedlichsten Stilelementen von Gospel über Soul bis Punkrock. Der Opener »God Of War« überrascht zunächst einmal mit kurzer Synthie-Untermalung, bis die Gitarren verzerrt losdonnern und dann in einen groovigen, bluesigen Beat übergehen – bis es wieder loskracht, überlagert von Gamiels raukehligem Sprechgesang. Über das gesamte Album hinweg zieht die Band alle Register ihres stilistischen Könnens: Erwartet man noch, dass es in der Tonart weitergeht, werden mit dem zweiten Song überraschenderweise ruhigere Töne angestimmt, balladenhaft kommt der Album-titelgebende Song »We Are The Here And Now« daher, zurückhaltende Gitarrenklänge, über die sich im Refrain Gamiels zärtlicher Gesang in mehreren Schichten lagert. Von Country-lastigen Gefilden wie »Strike Up The Band« über herrlich sperrig schleppende, heavy Blues-Stücke wie »Chicago« bis zu Uptempo-Garagerock bei »Clear« führt die Reise durch die Welt von Hodja mit Gamiel Stone am Steuer. Hier mehrstimmiger weiblicher Backgroundgesang, da gezielter Synthie-Einsatz, alles wird gekonnt in das düstere Grundgerüst eingearbeitet und stilsicher arrangiert – hier wird im Feinschliff nichts ausgelassen. Wer sich noch an das formidable Vorgängerprojekt Reverend Shine Snake Oil Co. erinnert, wird feststellen, dass sich die Referenzen weg vom Jazzigen, hin zum Blues-lastigen verschoben haben: Eine kräftige, außerordentliche Mischung, die erneut ihresgleichen sucht.

Home / Rezensionen

Text
Georg Novotny

Veröffentlichung
23.02.2020

Schlagwörter

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