Dylanologen braucht man nicht zu erzählen: Dylan hat Songs über alle Lebenslagen geschrieben. Eine Telarc-CD zeigte vor drei Jahren Coverversionen des Blonde On Blonde-Albums, Maria Muldaur Dylan-Zugang ist: Die Liebe. Die junge Maria Muldaur war eine Zeitgenossin Dylans, die sich als Kind der folkbewegten 1960er-Jahre auch mit Blues und Bluegrass auseinandergesetzt hat. Ein gehöriger Schuss Blues durchsetzt das ganze Album, etwa bei »Make You Feel My Love«. Aber die Idee des Albums geht auch gut auf, wenn sich Muldaur auf die Folk- und Countryseite stellt und selbst zur Fiddle greift. Dann klingt sie beinahe so, als hätte sie nie etwas anderes getan als Dylan zu singen, gut gelingt: »You Ain’t Goin’ Nowhere«. Und an ihrer ruhigen Version des »Wedding Song« sollte auch der Meister selbst seine Freude. Dylan bleibt Dylan, das ist klar. Aber Muldaur ist auch Muldaur und ihr künstlerisch einwandfrei gelungenes Album hat seine Berechtigung und bietet auch für Kenner interessante Ansätze – das kann man auch Dylanologen erzählen.
Maria Muldaur
»Heart Of Mine – Love Songs Of Bob Dylan«
Telarc/Edel
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