Haiku ist ein japanisches Versmaß, das sich durch die formale Strenge auszeichnet, exakt 17 Silben für das Verfassen eines dreizeiligen Gedichts vorzuschreiben. Für das französische Quintett Dionysos ist diese Assoziation allerdings mehr als unpassend, scheint ihr formale Strenge doch ebenso einerlei zu sein wie die Einlösung der Bedeutungsschwere, die sie mit Bandnamen und Plattentitel suggerieren. Junge Menschen surfen stattdessen gutgelaunt durch ihre beträchtliche»Indie«-Plattensammlung und formen selbst zu Songs, was ihnen zwischen Beck und Ween, Pavement und Sebadoh, Cornershop und dEUS in den Ohren hängen blieb. Wahlweise französisch und/oder englisch gehaltene Stücke sind das, die mit viel Spielfreude und genüsslich ausgelebtem Hang zur Skurrilität zum Besten gegeben werden und sich gelegentlich in Momente euphorischer Taumelei hineinsteigern. Zwischendurch sorgen dann auch einmal ruhige Harmonika- und Violinentöne für wohltuende Auszeiten.
Dionysos
haiku
L'Age D''Or
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