Ach ja, dieses popige Großbritannien. Da kennt jeder jeden. Und jeder mag auch gerne mal mit jedem. Also setzte sich Tom Smith, der Sänger der Editors, mit Andy Burrows, dem Schlagwerker von We are Scientists (die wiederum gute Freunde der Arctic Monkeys sind ??) zusammen, um eine CD mit Weihnachtsliedern aufzunehmen. Auch die bezaubernde Agnes Obel mischt auf einer Nummer mit ?? soviel Talent auf einen Haufen, tsssss! Und weil man faul genug war, nur drei neue Lieder zu komponieren, hat man halt ein paar Coverversionen dazu gepappt, etwa »Wonderful Live« oder »Only You«. Unkaputtbarer Kitsch also, der insgesamt nicht weiter der Rede wert wäre, wäre da nicht dieser unverwechselbare Bariton des Editors-Frontman, der nach atmosphärisch-kitschiger Untermalung geradezu brüllt (der natürlich mit Herzschmerz und in den richtigen kuscheligen Tonarten danach brüllt). Daran gibt es nichts zu rütteln, das ist wunderschöner, absolut kompetent verpackter Pop. Und da singt einer, dem echte Engel (aka Musen) und nicht bloß »Funny Looking Angels« eine Gabe geschenkt haben, ein goldenes Kehlchen eben. Bezaubernd! Wer die Editors liebt, kniet auch vor dieser Platte. Und wir hier, wir in Üsterreich, wir nehmen es mit Humor. So begabte Leute haben wir auch längst, nur ?? mit so einer Selbstverständlichkeit setzt man sich bei uns dann doch nicht zusammen, um schnell mal eine Weihnachtsplatte hinzurotzen, die sich auch Wochen nach Weihnachten noch bestens verkauft. Ach ja, dieses popige Großbritannien.
Smith & Burrows
»Funny Looking Angels«
Kitchenware
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