»From Kinshasa To The Moon«: Die ehemaligen Staff Benda Bilili-Vokalisten Coco Yakala Ngambali und Theo Nzonza Nsutuvuidi starten mit diesem sphärischen Track und fünfköpfiger Begleitcombo gleich ordentlich durch. Ein Astronaut aus der Demokratischen Republik Kongo schmückt gar das Cover und unterstreicht damit wie einzigartig der Sound ist. Dieser abgehobene, Nicht-von-dieser-Welt-Klang ist auch auf »Malukayi (feat. Konono No. 1)« – Track 6-, dem ersten Video der Band nachzuvollziehen und findet Eingang in die Innersleeve-Optik. Afrikanischer Spacerock kann man diese lässige Musik zwar nicht nennen, jedoch ergeben heavy Likembe-Sounds, funky Afro-Gitarren und spacige Männer- und Frauenstimmen (etwa in »Masobélé«) eine zwingende Mischung. Liam Farrell aka Doctor L, Musiker (Bass, Percusssion und Special Effects auf diesem Album) und Produzent in der Pariser HipHop/Electro-Szene (Tony Allens »Black Voices«), fängt die raue Straßenästhetik (distorted environment sounds werden beiläufig inkludiert) Kinshasas perfekt ein und gewährt dabei der melodiösen Geschmeidigkeit der Instrumente und Stimmen viel Raum. Kongolesische Rhythmen, ein postpunkiger Bass und hippe Congotronics fließen zu einem super tanzbaren Gebräu ineinander. Die siebenköpfige Band hat sich unter Doctor Ls Fittichen neu erfunden – Mbongwana bedeutet ja »Change« und der neue Stern aus Kinshasa leuchtet heller als es die ein bisschen zu sehr in dunkler Clubatmosphäre verharrenden Innersleeve-Bilder zeigen können.