Reduktion ist ein zweischneidiges Schwert, im Jazz aber meistens doch sehr effektiv. Und sie kommt in Wellen. Der minimalistische und gelassene Jazz von Saxophonist Ekkehard Rössle und Drummer Manfred Kniel auf »Fragments« erinnert stark an Don Cherrys und Ed Blackwells ebenso verspielte wie coole Kooperation auf »El Corazón« aus dem Jahr 1982. Eine Zeit auch, in der man offenbar noch keine Erklärungstexte ins Booklet drucken musste, die von „Zen-Drumming“ und „zirkular-repetetivem Spiel“ erzählen, um den letzten fünf Jazzrezensenten der Welt die Arbeit zu erleichtern. Gut, das war jetzt ein bisschen übertrieben. Nicht übertrieben ist es zu sagen, dass »Fragments« eine entspannte, eingängige Angelegenheit ist, die an manchen Stellen sogar klingt, als würden beide Herren den Jazz im Lichte des Infantilen neu zur Welt bringen wollen. Das ist keinesfalls böse gemeint. Eine entzückende CD für relaxt-minimalistische Jazzfreunde.
Fifty-Fifty
»Fragments«
Klangbad
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