Nick Höppner war bereits in verschiedenen Bereichen der Berliner Clubszene aktiv und ist im Laufe der Jahre auch in diverse Rollen geschlüpft. Von 2005 bis 2012 war er A&R und Manager des Labels Ostgut Ton, auf dem nun sein Albumdebüt »Folk« erscheint, und das zum berühmt-berüchtigten Doppelclub Berghain/Panorama Bar gehört. Auch als Resident-DJ ist Höppner am Wriezener Bahnhof regelmäßig anzutreffen, bekannt für seine ausufernden und wohlkundigen DJ-Sets von House bis Techno and beyond. »Folk« ist die musikalische Umsetzung dieser ganzen Erfahrung, ein sauber formuliertes Plädoyer für die dunkle Variante des Grooves, überzeugend ausproduziert in den Details, von der ersten bis zur letzten Kickdrum. Die Linie des dunklen Grooves scheint sich durch das Album hindurchzuziehen. Jede Hi-Hat ein kleines Bekenntnis zur Dunkelheit, jedes neue Element eine kleine Aussage zum Ganzen. Schicht für Schicht, Kick für Kick. Der dunkle Groove beginnt ohne Vorwarnung. Bereits beim Opener »Paws« gibt es erste Andeutungen, ein paar Tracks später erlebt er mit »Rising Overheads« seinen vorläufigen Höhepunkt und zeigt sich zum Ende hin erneut mit »Relate«, wenn auch in reduzierter, eher verschleppter Form. Dazwischen Breakbeats wie in den 1990ern zur Auflockerung und zur Erweiterung des klanglichen Vokabulars. »Deep« mag in den letzten Jahren ein verklausuliertes Schimpfwort für »langweilig « geworden sein, aber nicht hier, nicht so. Bei Höppner steht es vielmehr für das geschulte Ohr für den Floor und für eine Verbindung des Verspielten, Treibenden und Düsteren. Come closer … and welcome to the dark side of the groove!
Nick Höppner
»Folk«
Ostgut Ton
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