Barney-Wilen-Fans kann man auf der ganzen Welt finden, und es gibt mehr als zehn Gründe, warum sie es sind. Der vor einigen Jahren verstorbene Saxophonist war nämlich nicht nur eine legendäre Gestalt des Jazz und des Kinos, er entsprach auch den Vorstellungen von einem »Film-noir-Engelsgesicht«. Geboren an der französischen Riviera, wurde er erstmals mit 16 vom Schlagzeuger Roy Haynes für eine Session verpflichtet. Er war noch keine 20, als er in Paris mit Miles Davis den Soundtrack zu »Ascenseur pour l’échafaud« einspielte. In der Folge wandte er sich dem europäischen Free Jazz zu und arbeitete mit Don Cherry, Steve Lacy und seinem Free-Rock-Ensemble (»Dear Prof. Leary« auf MPS). In den 80ern wusste niemand, wo er sich herumtrieb, bis er schließlich in der Punk-Rock-Szene wieder auftauchte und zu seiner großen Überraschung der Held des Comics-Bestsellers »Barney et la note bleue« von Loustal & Paringaux wurde. Aus Platzgründen kann ich hier natürlich nicht alles bis ins kleinste Detail schildern, außerdem sollen Sie ja auch etwas zu tun haben. Dieses akustische Live-Album mit Aufnahmen aus seinen letzten Jahren präsentiert Wilen im Duo mit dem phänomenalen Gitarristen Philippe Petit, zeigt also gewissermaßen die nackte Wahrheit: viel mehr als Musik und noch mehr Musik. Ein absolutes Muss.
Barney Wilen & Philippe Petit
Flashback
Paris Jazz Corner Productions
Text
Friederike Kulcsar (Übersetzung), Noël Akchoté
Veröffentlichung
22.10.2003
Schlagwörter
55
Paris Jazz Corner Productions
Unterstütze uns mit deiner Spende
skug ist ein unabhängiges Non-Profit-Magazin. Unterstütze unsere journalistische Arbeit mit einer Spende an den Empfänger: Verein zur Förderung von Subkultur, Verwendungszweck: skug Spende, IBAN: AT80 1100 0034 8351 7300, BIC: BKAUATWW, Bank Austria. Vielen Dank!