Der Flamingo ist ein komischer Vogel. Er hat ein rosa Gefieder und steht am liebsten auf einem Bein. Von solchen persönlichen Vorlieben weiß man von keinem der drei Akteure dieser CD.
Derartige Gelenkigkeiten würden höchstens zusätzlich zu ihrem Spiel beeindruckenden: Dass Max Nagl (Saxophon) und Otto Lechner (Akkordeon, Piano) großartige Musiker sind, ist ja inzwischen hinlänglich bekannt. Bei dieser spielfreudigen Aufnahme ist auch noch der Bassist Bradley Jones dabei. Die CD ist ein Tribut an den amerikanischen Bassisten Charles Mingus, es werden drei seiner Stücke (»Weird Nightmare«, »Work Song/Haitian Fight Song«) interpretiert, außerdem wurden acht Kompositionen Max Nagls im Geiste von Mingus‘ aufgenommen. »Weird Nightmare« zeigt Otto Lechner am Piano und die drei Flamingos am Weg durch einen Alptraum.
Während der Aufnahmen in Baden Baden (D) wohnte die Band im Bad Hotel – danach ist ein sehr N.Y.-like Cool-Jazz-Stück benannt. Das Titelstück »Flamingos« ist eine eklektizistische Ballade mit Bluesansätzen. Auf der ganzen CD wird Nagls gewohnt elegantes und weiches Saxophonspiel durch Otto Lechners musikalisches Einfühlungsvermögen kongenial ergänzt. Sehr gut.
Otto Lechner
»Flamingos«
HatHut Records
Text
Jürgen Plank
Veröffentlichung
19.09.2004
Schlagwörter
Bradley Jones
HatHut Records
Max Nagl
Otto Lechner
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