Der deutsche Posaunist Carl Ludwig Hübsch ist ein sehr umtriebiger, kreativer Kopf in der modernen Improvisationsmusik. Auf »Ensemble X« hat er ein internationales Ensemble aus über 18 Musikern zusammengestellt, einige davon in den einschlägigen Kreisen bestens bekannt. Hübsch nennt diese Truppe ein Zentrum unerschöpflicher Beziehungen, aber im Grunde dürfte man auch sagen, dass das ganz einfach ein stattliches Orchesterensemble ist. Bloß, es klingt ganz und gar nicht danach. Die vier (mit »X113«, »X8«, »X112« und »X111«) bezeichneten Stücke klingen mal wie atonales Stimmenrufen im Wald, mal wie mikrotonales Klangflächenstück. Voluminös ist da gar nichts, die Ensemblemusiker kommen eher stachlig zu Einsatz, wie Guerillakämpfer, die abwechselnd zum Angriff übergehen. Da die meiste Zeit über auch verhaltene Lautstärke die Devise ist, könnte »Ensemble X« ganz gut auch der Soundtrack zu einem experimentellen Horrorfilm sein. Schaurig schön und ziemlich unterkühlt.
Ensemble X
»Ensemble X«
Red Toucan Records
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