Ducas Schnipsel-Irrsinn, eine Lift-Etage höher. Man könnte in seinen Tracks, die nie länger als zwei Minuten dauern, eine Ansammlung von Elementen aus allen Musiken sehen. Oder so: Wenn jemand musikalischen Raubbau betreibt, dann er. Das gute ist, dass es sich immer wieder ausgeht, einen Flow hinzukriegen. Die Finten, die auf „Elevator 2« mit »electro-acoustic mood music« ausgelegt wurden, werden hier verdichtet – geht das überhaupt noch? Ja, und wie – und per Powerbook auf die Stufe »digitalanalog« hinauf transformiert. Ob Wagnerisch-Elegisches, Musique Concrète, Sprachsamples, Lounge Muzak: Alles wird von Duca verarbeitet, um Flächen aufzubauen, die sich in wirklich jede Richtung ausdehnen. Der Elevator hält mit seinen »Teasern« in Kinos, auf der Straße und bei brasilianischen Tanzkapellen auf und fährt tief in den Festplatten-Magen hinein. Die fünf Nummern mit Carin Feldschmid (voc) sorgen für verträumte Extensionen. Duca, der Gefühlsausreizer: Heißt es doch: »Eine Platte für jede Stimmung«. Na dann viel Spaß bei der Ego-Erforschung mit 48 Tracks.
Curd Duca
Elevator 3
Mille Plateaux
Unterstütze uns mit deiner Spende
skug ist ein unabhängiges Non-Profit-Magazin. Unterstütze unsere journalistische Arbeit mit einer Spende an den Empfänger: Verein zur Förderung von Subkultur, Verwendungszweck: skug Spende, IBAN: AT80 1100 0034 8351 7300, BIC: BKAUATWW, Bank Austria. Vielen Dank!