Künstler haben es ja nicht so gerne, wenn man ihnen Facetten ihres Schaffens als unveränderliche Wesenszüge zuschreibt. Savoy Grand sind nicht immer traurig, Slayer sind nicht immer böse und auch Gerard Love, der Mann hinter Lightships, wird nicht immer als strahlendes Liebesbündel herumlaufen. »Electric Cables« macht es dem/der HörerIn allerdings ziemlich schwer, etwas Gegenteiliges zu erwarten. Friede, Freude, Sonnenschein und jede Menge Milch und Honig bestimmen dieses luftige Füllhorn der Heiterkeit. Zusammen mit befreundeten Glasgower Musikern stürzt sich Love auf die Frühlingswiesen und findet gleich zehn vierblättrige Kleeblätter, unter denen »Muddy Rivers« und »The Warmth Of The Sun« hervorstechen. Ähnlichkeiten im Sound verweisen auf Loves Hauptbeschäftigung bei den Alternative Rockern Teenage Fanclub. Somit kann man ihm nicht mal vorwerfen, sich zu sehr am Original anzulehnen, er ist das Original. Und als solches hat er die ruhigeren Velvet Underground wohl mindestens ebenso oft gehört, wie die Byrds der »Younger Than Yesterday« und »Notorious Byrd Brothers«-Phase. Alles viel zu zuckersüß hier, mögen Kritiker einwerfen. Lasst sie reden.
Lightships
»Electric Cables«
Domino
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