»Gloryland«, das Debütalbum von Douglas Linton & The Plan Bs, bietet Reisen in musikalische Welten an. Dazu muss mensch in kein Flugzeug steigen, kann aber gerade deswegen »on the road« sein. Was als erstes ins Auge fällt, ist das Cover. Ja, es soll noch Menschen geben, die CDs hören und sich an Covers erfreuen. Das Artwork von Agnieszka Gantz, die auch alle Zeichnungen im Booklet kreiert hat, erinnert an alte Zeiten, in denen es noch kleine Tanzkapellen und verruchte Musikclubs gab, in denen zwielichtige Gestalten herumstreiften. Geändert hat sich leider wenig, Afroamerikaner*innen und Angehörige anderer Minderheiten werden immer noch wegen ihrer Hautfarbe ermordet (Rest in power, George Floyd!). Aber in den USA gibt es nicht nur Rassismus und Polizeigewalt, sondern auch eine große Blues-Tradition. Dieser besinnt sich die Band Douglas Linton & The Plan Bs. Der erste Titel, »Gloryland«, ein von Linton adaptiertes Traditional, lädt zur musikalischen Reise ein, a cappella, ganz reduziert. Danach geht es mit Century-Hopping weiter. Zeitloses Storytelling mit zeitlosen Themen – love, loss, hope, and despair. Auch Schlaflosigkeit, im Song »Insomnia«, und die persönliche Tragik eines Börsencrashs, »Drinks on Black Monday« aus dem Jahr 1987. Beide Titel sind auch in heutigen Zeiten besonders relevant. Trotz dieser Widrigkeiten, die aufs Tapet gebracht werden, schwebt über dem Album doch eine Wolke des Optimismus, wabert ein Gefühl zwischen den Tönen herum: die Liebe als Kraft, die alles schafft. Das hilft auch in den neuen Zeiten. Wer nun Lust auf ein Live-Erlebnis bekommen hat: Die CD-Präsentation ist für 30. Oktober 2020 in der Sargfabrik anberaumt. See you on the way!
Douglas Linton & The Plan Bs
»Gloryland«
Lindo Records
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