Mitunter gelingt es auf dem absteigenden Ast befindlichen Künstlern, sich gegenseitig helfend unter die Arme zu greifen. Luc Besson, dessen letzter gelungener Film noch länger zurück liegt als Massive Attacks letztes gelungenes Studio-Album, schenkt uns dieser Tage einen neuen Film. Sein Titel »Danny The Dog« lässt einiges befürchten. Man denke nur an Paul Austers »Timbuktu«: Aus der Sicht eines Hundes erzählte Befindlichkeitsprosa…
Nicht selten wird bei Soundtracks auch ein vorhandener Bekanntheitsgrad dazu benutzt, Ausschussware unters Volk zu bringen. Nicht so hier!
Es scheint fast als hätten sich Massive Attack die Ideen, an denen es ihrem letzten Album mangelte, für diesen Soundtrack aufbewahrt. Hochenergetisch, atmosphärisch dicht und durchgehend abwechlsungsreich präsentiert sich »Danny The Dog«.
Von düsterer Club-Atmosphäre bis hin zum hollywoodtauglich schmachtenden Streicherenseble (»Sam«), ist alles vorhanden, was ein guter Soundtrack braucht. Sogar treibende Rhythmen im Up-Tempobereich, für die Massive Attack nicht gerade berühmt sind. Und vor allem eines: Spannungsbögen.
All die zähen und klebrigen Verzierungen wurden über Bord geworfen. Vielleicht half der klare Produktionsauftrag dabei, sich fernab jeglicher Globalisierungskritik in derart klaren Strukturen wieder zu finden. In der plötzlich entdeckten beinahe technoiden Präzision erinnert »Danny The Dog« streckenweise stark an die Sofa Surfers. Selbst wenn also der Film ähnlich misslingen sollte wie die letzten Arbeiten Bessons, wird er dennoch über einen der gelungensten Soundtracks der letzten Jahre verfügen.