»Creative Outlaws«. Eine interessante Compilation an verschiedensten Musikern und Songs, die wohl nicht die übliche Love&Peace-Perspektive der 1960er zeigen möchte. Gleich der erste Song führt uns in diesen anderen Blickwinkel ein. Jimi Hendrix gibt mit seiner eigenen Interpretation der amerikanischen Nationalhymne gleich vorweg den Ton der Generation an. Aggressiv und leidenschaftlich möchte er wahrscheinlich nur zeigen, wie eine Hymne doch in solch Zeiten klingen sollte. Nicht fröhlich und unbeschwert, sondern möglichst die Wirklichkeit reflektierend, brutal und offensiv. Offensiv und radikal waren auch The Godz, The Fugs und MC 5, die allesamt protestierend mit Liedern wie »Kick out the Jams« oder »The Garden is Open« die Steifheit der Gesellschaft verurteilen und zum Widerstand auffordern. Dass es eine Menge grandioser unentdeckter, beziehungsweise vernachlässigter Songwriter gibt, beweist nicht nur Tim Rose mit seinem »Hey Joe«, welches erst mit Hendrix’ Interpretation weltberühmt wurde. Auch Captain Beefheart oder Moondog waren Projekte, deren Einfluss auf die Musikszene größer als der eigene musikalische Erfolg war. In der weiteren Auswahl zeigt sich auch der musikalische und stilistische Ideenreichtum dieser Zeit. Kaleidoscope und Lothar & The Hand People liefern mit Psychedelic-Songs wie »Keep your mind open« oder »Machines« die stilistschen Highlights dieser Kollektion. Schlussendlich beantworten The Stooges die oft gestellte Frage, was denn aus den 1960ern überhaupt übrig bleibt, aus ihrer Perspektive. Mit »1969« verleihen sie dieser Epoche rückblickend nicht den blumig-optimistischen, sondern eher bitteren und etwas illusionären Nachgeschmack.
VA
»Creative Outlaws«
Trikont/Hoanzl
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