Poison Idea wüteten von 1983 bis 1993 im Punk/Hardcore-Underground der USA mit zahlreichen Veröffentlichungen und zeichneten sich auch durch äußerst energiegeladene Konzerte aus. Musikalisch erzeugte die Gruppe um Sänger Jerry A. einen Hardcore-Dampfwalzensound, der aber auch gelegentlich mit RockʼnʼRoll- und Metal-Versatzstücken aufgeputzt wurde. Die Texte waren zynisch, direkt, lakonisch. 1993 schließlich die offizielle Auflösung, doch fand sich die Band immer wieder für Singles oder kurze Tourneen in wechselnder Besetzung zusammen. Im Januar 2006 starb dann eine der Hauptstützen der Truppe, Gitarrist Tom Roberts alias »Pig Champion«. Die Band machte dennoch auf Sparflamme weiter, bis im Frühjahr 2015 völlig überraschend das Album »Confuse & Conquer« auf dem in Los Angeles ansässigen Southern Lord-Label herauskam.
Sie haben nichts verlernt, elf Stücke voller Wucht und Wut, die mit Titeln wie »Psychic Wedlock« oder »Beautiful Disaster« gleich klar machen, was hier gespielt wird. In der Regel geben die Herrschaften Vollgas, herzerfrischende Mitgröhl-Refrains inklusive. Doch auch eine gewisse Melancholie macht sich breit, wenn etwa ein Klavier zum Einsatz kommt, im Gimmick-Stück »Dead Cowboy« macht Sänger Jerry A. gar den Lederhäutl Chris Isaak. Als Fazit bleibt: in unserer überdigitalisierten Zeit ist dieses Album ein wunderbarer Ohrendurchputzer.