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Various Artists

Colors: Nordic

Irma Group

Musik als Frostbeulen-Therapie. Das Sampler-Konzept will die Welt mittels boutiquen-kompatiblem Existentialismus neu eröffnen. Nicht umsonst entstammt es einem Magazin am äußersten Munkelgestade von Benetton, den Enthüllern des Gutmenschentums als Marketingkonzept im Dienste potthässlicher Pollunder. Die mittlerweile 58 Ausgaben von »COLORS- THE MAG« holzt eine Menge Wald ab, damit sich zartblasse Friseurinsassen am Anblick von Menschen an den äußersten Zipfeln des fassbaren Universums delektieren können. Aktuell mag das ein Holzschneider auf der antarktisch zugewandten Seite Argentiniens sein, der täglich seinen Doppler Rot leert, allein um mit der Kälte zu leben. Und kaum Zeit haben wird, sich mit 14 Tracks skandinavischen Grooveguts in den Schlaf säuseln zu lassen. Pity dis, denn die Compilation ist rundum empfehlenswert, liefert eine treffsichere Bestandsaufnahme begnadeter Wippherrschaften aus dem europäischen Norden, in deren Mitte sich sogar Bratzelpunks wie Pan Sonic ganz mondän umschlossen geben. Restgäste dieser rundum gelungenen Liaison aus Schwindsuchtspop, Jazzbeat-Gefunkel, Fusion-Mucke und Klirr-bient sind Mum, Deathprod, Jimi Tenor, Nils Petter Molvaer, Sigur Ros (der Killer-Track Yfirum vom Angels of the Universe-Soundtrack), He Said Omala (alias Wires nordwärts verzogener Graham Lewis) sowie die sonderzarten Blue Foundation. Doch was das alles außer Minusgraden eint, weiß Gottvater Jack Frost (und ein koksender Schreibtischhengst, I guess) allein.

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Text
Paul Poet

Veröffentlichung
07.01.2003

Schlagwörter

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