Fans von Gitarrenpop, die ihrem local Recorddealer mehr vertrauen als andere ihrem Hausarzt, könnte mit The Curbs folgendes passieren: Sie bekommen die Scheibe ohne Rückfrage nach Nebenwirkungen verschrieben, befüllen den CD-Player und lassen sich in die einfachen aber kraftvollen Riffs fallen. Anklänge an Heroes wie The Cure sind gegeben. Etwa nach dem dritten Durchlauf fragen sie sich, aus welchem Eck des Empire diese wundersame Musik bis zu ihnen durchgedrungen ist. Und siehe da – trotz britischer URL – stellt sich heraus, dass The Curbs aus Wien kommen!
Vergleiche tun natürlich immer jemandem Unrecht, aber diese Band hat mehr internationales Format als Michael Tschugnall und Peter Wolf trotz California Dreaming jemals für möglich halten würden und haben werden. Herrlich ist die Disco-Rocknummer »1981«, der Mitsingrefrain lautet: »I wish I was back in 1981.«
Bei so viel Lob, eine kleine Kritik: Die kurze, hörspielartige Sequenz in »Mutual Appreciation Society«, in der zwei Rocker über ihre letzten Gigs reden, während eine Band im Hintergrund lärmt, hätte man sich sparen können. Da wird vollkommen unnötig Szenezugehörigkeit angedeutet, die diese Band alleine aufgrund ihrer Musik ohnehin erreichen wird.
The Curbs
Change Everything
Pate Records/Ixthuluh
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