Vor drei Jahren hat er es schon mal gemacht, der gute Erland, seines Zeichens umtriebiger norwegischer Drummer mit Hang zum einsamen Experiment. Auf seinem Solodebut »Rolling Bomber« stand aber die Liebe zur kuriosen Sounderzeugung viel stärker im Vordergrund, das Resultat war dementsprechend ziselierter und zerrissener (siehe auch hier). Auf »Blossom Bells« ist die Liste der verwendeten Instrumente zwar ebenfalls lang und reicht von Trommeln aus den späten 1930ern bis hin zur Schreibmaschine oder zu Messer und Gabel, doch erfreulicherweise klappt es dieses Mal mit der Stimmigkeit der Gesamtkonzeption wesentlich besser. Einige Tracks sind hübsch kompakt geraten und rattern mit einem fast rockigen Groove daher, andere Stücke biegen stärker in Richtung Impro ab, wobei man – wüsste man es nicht – zu keinem Zeitpunkt von einer One-Man-Band ausgehen würde. Da gibt es mehrköpfige Ensembles, die dünnere Soundteppiche weben als Mr. Dahlen. Eine fast spaßige Angelegenheit also, nicht nur in Anbetracht der Trockenheit des Genres. Und natürlich, die singende Säge ist auch wieder mit an Bord und sorgt auf »Hammer« für das poppigste Stück auf der CD. Fazit: kurzweilig, anregend, kompetent, was will man mehr?
Erland Dahlen
»Blossom Bells«
Hubro Music
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