Mobb Deep, The Infamous, die letzten Überbleibsel des Queensbridge Sounds, deren erstes Album mit schöner Regelmäßigkeit in Top-Whatever Listen auftaucht. Während Nas mit Lauryn Hill noch von einer besseren Welt träumte, waren die beiden schon Prototyp für desillisuionierten Fatalismus-Rap, der nur noch beschreibt und jegliche Hoffnungen auf eine Besserung oder Änderung der Zustände in den Projects schon lange verloren hat. Und die beiden jetzt auf G-Unit? Fiffys Label? Geht’s noch? Um ehrlich zu sein: Nein, es geht nicht mehr. Das Album ist selbst unter den schon im Keller gelandeten Erwartungen, eine Enttäuschung. Bis auf Mary J. Blige, die mal wieder behaupten darf, sie wäre die Queen of Hop’n’Soul, stammen alle Features aus dem engeren G-Unit-Rooster. Havoc rappt eigentlich gar nicht mehr. Mit Nas redet man nicht mehr. Darf man auch nicht mehr mögen, hat der Chef ja Beef mit. Ach ja, man ist jetzt in it, um some real money zu machen. Wie allerdings die Plattenverkäufe zeigen, ist die Rechnung nicht wirklich aufgegangen. Kein Wunder bei so einer lächerlichen Entschuldigung von einem Album. Nach den 56 Minuten hatte ich das Gefühl, ich hätte mir auch die Zeit über nur am Arsch kratzen können. Eigentlich gibt es ja nichts schlimmeres als Fans, die sich die guten alten Tage zurück wünschen, als ihre Helden noch nur für sie da waren, aber was will man denn machen, wenn den Helden nicht nur keine, sondern auch noch total bescheuerte neue Ideen kommen wie »Blood Money« aufzunehmen. Wie wäre es mit einer eigenen Klamottenlinie, Jungs? Ich geh jetzt »Shook Ones« hören.
Mobb Deep
»Blood Money«
G-Unit/Interscope
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