Da kommt einer aus der selben Stadt wie Udo Lindenberg (Gronau) und macht etwas ganz anderes als old Schlapphut: Wissing liefert eine im Alleingang umgesetzte Americana- und Alternative-Country-Platte ab, hat er doch alle Songs geschrieben und – unter Beteiligung von diversen Gästen – fast alle Instrumente eingespielt. Herausgekommen ist eine Scheibe, die man eher mit Westcoast als mit Westfalen assoziieren würde: Es geht um zerbrochene Lieben, um kühle Rothaarige in Jacksonville und um all die Erfahrungen die ein – selbstverständlich alleine reitender – Cowboy unterwegs so machen kann. Gut ist, dass man nie den Eindruck hat, hier würde einer etwas nachstellen, sondern dass die Musik viel mehr authentisch, weil ehrlich, herüberkommt – Wissings Stimme hat eine angenehme dunkle Färbung, Augenzwinkern fehlt textlich nicht: So zieht er in »Farewell My Friend« gar den Vergleich zwischen seinen ProtagonistInnen zu Barbie und Ken. Bluesig wird’s auch mal und das Balladenfach beherrscht Wissing sowieso. Well, done!
Thomas Wissing
»Blessed Are The Meek«
Schönklang
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