Die Mazzy-Star-Sängerin setzt auf ihrem Soloerstling mit einer das Original fast übertreffenden Interpretation des The Jesus And Mary Jane-Klassikers »Drop« gleich vielversprechend an. Ein Niveau, das zwar halten wird, aber auch auf die Schwächen des Albums hinweist: David Roback fehlt als kongenialer musikalischer Partner und vor allem als Songwriter doch einigermaßen. Es darf ja auch nicht vergessen werden, dass Roback diese jetzt von Sandoval gebrachte Musik quasi »erfunden« hat. Dass die Sängerin ihr Produkt jetzt auch mit ihrem hübschen Gesicht am Cover bewirbt, vermag die Fans der Subtilität ihres vorherigen Werks ebenso wenig erfreuen. Die eher beklemmend elektrisch dronenden Soundflächen von Mazzy Star weichen hier einem folkigeren Ansatz; sinngemäße Unterstützung erfährt Sandoval dabei vom wiederentdeckten britischen Klampfen-Veteranen Bert Jansch. Sonst agiert My Bloody Valentine Schlagzeuger Colm O Ciosoig als musikalischer Co-Direktor. Sandovals Vorliebe für folkige Klänge resultiert auch in einer Version von »Butterfly Mornings«; die wohl bisher langsamste und ungewöhnlichste Auflage des alten Schlachtrosses von einer Kitschnummer. Im Zentrum steht natürlich ihre nach wie vor derart verzaubernde Stimme, dass leichtere Mängel des Materials schnell vergessen sind.
Hope Sandoval & The Warm Inventions
Bavarian Fruit Bread
Rough Trade
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