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Lenny Kravitz

»Baptism«

Virgin

Lenny Kravitz erzählt in Interviews gerne bis nichts über seine Musik, dafür umso mehr und lieber über seinen Ferrari, die Yacht, das neue Haus, dass es mit Nicole Kidmann dann doch nix geworden ist und das er hin und wieder auch selber kocht. Und so klingt sie dann auch. Diesmal: Reunionisierte Senioren-Residenz-Led-Zeppelin nudeln beim uninspirierten Malen nach Zahlen Stevie-Wonder-Pattern für in den 1980ern und 1990ern durch Leute wie Tina Turner und Phil Collins musikgeprägte Kleinhäusler mit kreditfinanziertem Zweitwagen und Scheidungschulden auf der Bank herunter, als ginge es um den »Möbelix kost fast nix«-Preis für den rockigsten Jimi Hendrix-Look-Alike-Holzeinbauschrank. Sagen wir es ganz krass: Da dürfte selbst Eric Clapton (und wenn auch nur damals im Herionrausch) zumindest gewisse Minimalspekte von Robert Johnson besser kapiert/verstanden haben als Kravitz das, was er für Elton John meets Stevie Wonder im Hendrix-Bleizeppelin hält. Nachdem unlängst auch Edwin Birdsongs extragelungene Hendrix meets Stevie Wonder inna Miles Zeppelin-Style-Traktate aus den Mittsiebzigern wieder veröffentlicht wurden (etwa das unübertroffene »Super Natural«-Album), klingt das alles natürlich noch grottenschlechter und peinlicher. Auch weil sich der selbsternannte »Minister Of Rock« dabei so Ernst nimmt, als wäre er Daniel Kübelböck. Schon gut, dass er den ursprünglichen Plan (ein Album mit Arbeitstitel »Funk« als Hommage an George Clinton) fallen hat lassen. Aber wer in Interviews sowieso lieber über die Yacht etc. spricht, macht dann eben auch dementsprechende Musik. Demnächst sicher auch als Klingelton nervend (und so Geld verdienend).

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