Placeholder_Rezensionen
Frank Bretschneider + Taylor Deupree

Balance

Mille Plateaux

Hurra und Feurio! Der große Ossi-Gott des teutonischen Ätherschlagens und Labtop-Würgens, er ist wiedergekehrt. Natürlich kommt das nicht mit Satanszunge und Breitwandzunder wie bei AC/DC, sondern mit Zurückhaltung und in ungezwungenem Schlabberschwarz. Aber wie soll man in der Generation Glitch ein Release der Superlative mit entsprechenden Superlativworten untermalen. Als ein Patron des Raster-Noton-Kollektivs und einer der ausschlaggebendsten C?n`C-Wegbereiter legt Bretschneider nun seinem letztjährigen Meisterstück »Curve« den zweiten Soundmonolithen nach. Diesmal in Kooperation mit dem New Yorker Acid-Ambient-Meister Taylor Deupree, Genosse am so gut wie verblichenen US-Label Caipirinha. Via Elektronikpost prozessierten und modulierten sie wechselseitig Soundfiles über Monate. Die entstandene Perfektion, Organik und Vielschichtigkeit funkelt umso intensiver, wenn man sie direkt mit der ebenfalls gerade erschienenen (Live-) Kollaboration ähnlich klingender Namen wie Fennesz und Vainio vergleicht. Während die als orientierungslose Schrummeldroiden in meilenweit entfernten Räumen lärmen, greift bei B+D jeder Fiepston, jedes Randsummen, jedes subkutane Klingeln mit einer (auch massenverträglichen) Gewandtheit ineinander, das sogar Prokofiev und Ligeti aufjauchzen müssten.

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