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Loren Connors & David Grubbs / David Grubbs/Avey Tare

»Arborvitae« / »Split« (12")

Häpna Records / FatCat

Ich hätte nie gedacht, dass diese Kombination möglich wäre, vielleicht weil ich angenommen habe, Connors und Grubbs hätten nicht die gleiche Wellenlänge. Sehr ruhig und mit einem starken räumlichen Empfinden, ohne Frage, schienen sie mir musikalisch doch weit auseinander zu liegen. Es ist somit eine wirklich schöne Überraschung, dieses Duo zu hören, zuerst Klavier und Gitarre, in der Mitte dann ein Wechsel zu zwei Gitarren. Genaugenommen ist diese Kombination vielleicht sogar mehr als ein Duo, ich würde sagen, David Grubbs gestaltet einen Raum, in dem sich Loren Connors zu Hause fühlen kann. Die Stücke mit Klavier sind eindeutig im Stil von Grubbs, die Gitarrenparts hingegen evozieren die musikalischen Landschaften von Connors, obwohl auch sie die gleiche Geschichte erzählen. Hört man KünstlerInnen, die einen nicht unwesentlichen Einfluss auf andere gehabt haben, ist man stets aufs neue überrascht, um wieviel subjektiver und eigenwilliger die Originale sind. Bei diesen zwei Musikern scheint die Konfrontation die Kraft und Präzision zu potenzieren. Ich weiß nicht genau, wie ich das sagen soll, vielleicht dass beide mehr zu sich selbst kommen. Ein großartiges Album, das ich mir bereits ein paar Mal angehört habe.
Grubbs??? »The World Brushed Aside« ist ein Pianostück mit Repetitionswiderhaken, das dem Klavierinnenraum Drones entlockt, die dann wolkenhaft im Nichts verschwinden. »Theme from Horizontal Technicolour« hingegen ist ein Ausschnitt aus einem Soundtrack für eine Filminstallation von Angela Bulloch. Die Essenz ist ein Orgel-Akkord, der dunkel glitzernd und sich langsam ausbreitend verklingt. Und was macht Animal-Collective-Gründungsmitglied David Portner aka Avey Tare? A capella- und Flüsterstimmen sind der Ruhemoment, der sich aus verwirrtem Loopirrsinn und kratzbürstigen Geräuschen schält, ehe der epische »Abyss Song«, ein den Hörer mit himmlisch jenseitig liegenden Repetitionen umschmeichelnder Popsong, langsam abstirbt.

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