Nachdem die alten Männer Kubas auf sich aufmerksam gemacht haben, schlägt Afrika wieder einmal zurück: Wendo Kosoloy, heute der Großvater des kongolesischen Rumba, hatte seinen ersten Hit im Jahr 1948 und war bis in die 60er Jahre der Superstar der Szene. Dann kam die rund 30 Jahre lange Ära des Diktators Mobutu, während der war Kosoloys Haltung tadellos: Er nahm einfach keine Platten auf, um keine regimefreundlichen Lieder singen zu müssen, sein Comeback erfolgte 1997.
Nun ist Kosoloy 77 Jahre alt und legt mit »Amba« eine CD vor, die mit wunderbar lockeren Rhythmen gefüllt ist, die wiederum an Lateinamerika denken lassen. Kosoloy interpretiert eigene Lieder, in denen er auch aktuelle Themen wie Aids oder die Umweltzerstörung aufgreift, seine Stimme tänzelt leicht und stilsicher. Im Titelstück heißt es: »Wir haben Glück so lange auf der Erde zu leben. Wenn wir weiterhin hier leben wollen, müssen wir auf die Alten hören und unser Verhalten ändern.«
Schön ist auch die Geschichte über Kosoloys musikalischen Weggefährten Antoine Moundanda, der extra für die Aufnahme eines Daumenklaviers mit dem präsidialen Hubschrauber aus dem Busch zum Aufnahmestudio geflogen wurde. Sehr schöne Platte: Damenwahl!
Wendo Kosoloy
Amba
Marabi/Ixthuluh
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