Nach »Alles Liebe«, dem monothematischen Erstling von Schauspieler Helmut Bohatsch und dem Schlagzeuger (wie er sich selbst gerne apostrophiert) Paul Skrepek, folgt mit »Alles in Butter« (AIB) ein Werk, das neben der Liebe auch noch andere Katastrophen wie den Tod oder das Leben be- und ausleuchtet. Elf der dreizehn grandiosen Texte sind von Bohatsch, welche von eben diesem mit der genau richtigen Akzentuierung ausdrucksstark interpretiert werden. Dabei kreist er um Fragen der Identität (»Das kleine Ich«), des Todes (»Der Tod ist tot«, »Irgendwann hod ois a End«) oder auch um eine bizarre Liebe mit Todesfolge (»Rosalie«). Mindestens genauso beeindruckend ist die Musik: Wesentlich aufwändiger als beim gemeinsamen Debüt kann hier nicht mehr von simpler Wienerliedbegleitung die Rede sein. Tiefstapler Skrepek beherrscht nämlich auch die Kontragitarre (die er beim Kollegium Kalksburg spielt) virtuos, er spielt auf AIB auch noch Schlagzeug, E-Bass, Heimorgel, E-Gitarre und hat zusätzlich ein paar einschlägig bekannte Spezis aus der Jazz-Ecke ins Studio gebeten. Stilistisch geht’s auch drunter und drüber: Flamenco, Countrywalzer, Jazz, Discorock und der eine oder andere lateinamerikanische Rhythmus geben ein erstaunlich homogenes Endergebnis ab. Mit AIB spielen Bohatsch & Skrepek mindestens in einer Liga mit den Strottern, dem Kollegium Kalksburg und den Neuwirth Extremschrammeln. Die Live-Umsetzung als Duo wird wegen der vielen beteiligten Instrumente schwierig, die beiden werden sich da aber sicher zu helfen wissen. AIB ist dem Label von Walther Soyka erschienen, die klangtechnische Endbearbeitung hat Patrick Pulsinger übernommen. Wenn sich nur das so genannte »Neue Wienerlied« immer auf so hohem Niveau präsentieren würde, man würde sich noch über Jahrzehnte gern von ihm durchs Leben begleiten lassen.
Bohatsch & Skrepek
»Alles in Butter«
Nonfoodfactory
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